Umverteilt wird kaum

Neue Studie zeigt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich global wächst

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Wohlfahrtsstaat wie man ihn seit Ende des Zweiten Weltkrieges kannte scheint immer mehr aus der Mode zu kommen. Auch unter Linken mehren sich die Zweifel, ob es ihn braucht. »›Ungesteuerte‹ Migration rüttelt an den Bedingungen, die den Geltungsbereich der ›sozialen Gerechtigkeit‹ im Wohlfahrtsstaat gleichzeitig begrenzten und ermöglichten«, schrieb etwa vor einigen Tagen Mario Neumann in dieser Zeitung. Ein »nationaler« Sozialstaat mit humanistischer Asylpolitik: Das sei »keine linke Antwort auf den globalisierten Kapitalismus, sondern eine Bankrotterklärung«.

Das Problem an dieser These: Der Sozialstaat ist nicht nur von links unter Beschuss, sondern vor allem auch von rechts. Und nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Wie am Donnerstag veröffentlichte Daten zur globalen Ungleichverteilung von Reichtum zeigen, wurde in den letzten Jahrzehnten praktisch überall kräftig von unten nach oben umverteilt. So haben ...


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