Offenbar Tausende Rohingya getötet
Ärzte ohne Grenzen bilanzieren Monat der Gewalt in Myanmar
Rangun. Erstmals seit Beginn der Krise um die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar hat eine Hilfsorganisation die Zahl der Todesopfer beziffert: Allein im ersten Monat des gewaltsamen Vorgehens der Armee seien mindestens 6700 Angehörige der Minderheit getötet worden, teilten Ärzte ohne Grenzen am Donnerstag mit. Darunter seien mindestens 730 Kinder unter fünf Jahren. Die Zahl von 6700 Toten bezieht sich auf den Zeitraum vom 25. August bis zum 24. September. Mehr als zwei Drittel der Getöteten seien erschossen worden, fast jeder Zehnte wurde bei lebendigem Leib in seinem Zuhause verbrannt, fünf Prozent wurden zu Tode geprügelt. Die Regierung in Myanmar kommentierte die Zahlen der Hilfsorganisation auf Anfrage nicht.
Das Europaparlament hat Sanktionen gegen Myanmar gefordert. Die EU und ihre Mitgliedstaaten sollten »gezielte Strafen« gegen Verantwortliche der myanmarischen Armee verhängen, hieß es am Donnerstag in einer Entschließung. AFP/nd
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