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Unschuldig, wie immer
Der freigesprochene Sänger von »Feine Sahne Fischfilet« hätte gar nicht angeklagt werden dürfen
Jan Gorkow war die Erleichterung über seinen Freispruch und die für zwei weiteren mit ihm angeklagten Antifaschisten am Montagabend anzusehen. »Unschuldig!«, rief der Sänger der Punkband »Feine Sahne Fischfilet« UnterstützerInnen zu, als er aus dem Gerichtssaal trat. Diese Reaktion ist in einem Video zu sehen, welches seine Band kurz nach dem Bekanntwerden des Urteils des Amtsgerichts Güstrow ins Internet stellte. Gorkow, der auch Monchi genannt wird, äußert sich in dem Video zudem vor und nach der Urteilsverkündung ausgiebig zu den Vorwürfen gegen ihn und die anderen Angeklagten.
Der 29-Jährige hatte sich vor Gericht verantworten müssen, weil er sich am Rande einer Demonstration im Jahr 2015 in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern schützend vor Flüchtlinge gestellt hatte, die von etwa 20 Nazis angegriffen wurden. Ein Polizist hatte Gorkow ursprünglich beschuldigt, einen Stuhl geworfen zu haben, konnte sich in seiner Vernehmung jedoch nicht mehr erinnern und verstrickte sich zudem in Widersprüche. Ein weiterer Polizeizeuge hatte ausgesagt, keine Gewalttätigkeiten der Angeklagten gesehen zu haben. Gorkows Anwalt kritisierte das Verfahren, aufgrund der umfassenden Foto- und Videobeweise von der Demonstration, die seinen Mandanten entlasteten, hätte es gar nicht erst aufgenommen werden dürfen.
Gorkow, der selbst aus dem mecklenburg-vorpommerischen Jarmen stammt, kritisierte, dass zunächst alle Verfahren gegen die Nazis fallen gelassen wurden, obwohl Fotos von der Demonstration sie bei Gewalttaten zeigten. »Wir reden hier nicht von irgendwelchen unbekannten Faschobratzen, sondern von stadtbekannten Neonazis«, erläutert der Sänger in dem Video. Zu den Vorwürfen gegen ihn sagte Monchi: »Schlussendlich ist das, was mir und den anderen Angeklagten hier passiert, genau das, was Leuten, die sich diesem Rechtsruck in Deutschland entgegensetzen, ständig passiert. Der Staat verharmlost Nazi-Gewalt.«
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