Finanzlage angespannt
Haushaltsplan WDR
Die Finanzlage des Westdeutschen Rundfunks bleibt angespannt. Der WDR-Rundfunkrat verabschiedete dieser Tage in Köln den Haushalt für 2018 und die Finanzplanung bis 2021. Zwar könne in den Jahren 2018 und 2019 die Lücke zwischen Erträgen und geplanten Aufwendungen noch durch eine finanzielle Reserve geschlossen werden, teilte das Aufsichtsgremium mit. Anschließend könne allerdings bis Ende 2021 ein Defizit von rund 178 Millionen Euro entstehen. Der Sender kündigte an, die Kosten im kommenden Jahr weiter zu senken und den strukturellen Umbau voranzutreiben.
Der Fehlbetrag im Finanzplan für das kommende beträgt 95,5 Millionen Euro, der Haushalt wird durch eine Rücklagenentnahme ausgeglichen. Gründe für das Defizit sind nach Senderangaben unter anderem die Reduzierung der Werbezeiten im Hörfunk und geringere Einnahmen beim Rundfunkbeitrag, weil unerwartete viele Menschen vom Beitrag befreit worden seien.
Der größte ARD-Sender verwies auf bereits eingeleitete Sparbemühungen: Bis zum Jahr 2020 würden 500 Planstellen abgebaut, zudem seien die Sachetats in allen Bereichen gekürzt worden. Weitere Einsparungen erhofft sich der WDR aus einem neuen Tarifvertrag zur Altersversorgung und aus der ARD-Strukturreform, die eine stärkere Zusammenarbeit der ARD-Rundfunkanstalten erreichen soll.
Der Rundfunkrat, der aus Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Gruppen besteht, würdigte die Sparbemühungen und forderte einen stärkeren Rückhalt der Politik. »Das Gesamtprogramm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist konstitutiv für unsere Demokratie«, betonte der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums, Andreas Meyer-Lauber. »Es muss weiterhin staatsfern und bedarfsgerecht finanziert werden und es ist dahingehend zu stärken, dass es auch die junge Generation wieder viel besser erreichen kann.« epd/nd
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