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Polizeikessel

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Der Begriff beschreibt nicht etwa ein Gefäß, in dem Polizisten Tee oder Suppe kochen. Gemeint ist vielmehr eine polizeiliche Maßnahme gegen Demonstranten. Dabei umschließen die dicht nebeneinander stehenden Beamten die Protestierenden wie in einem Kessel, um sie am Weitergehen oder Weglaufen zu hindern. Einmal eingeschlossen oder eben eingekesselt, sind die Betroffenen nicht selten weiteren Maßnahmen wie Durchsuchungen oder Personalienfeststellungen ausgesetzt. Die zahlenmäßig größten Polizeikessel gab es in den 1990er und 2000er Jahren bei den Castortransporten im Wendland mit bis zu tausend teilweise über viele Stunden eingekesselten AKW-Gegner_innen. Diese durften oft weder aufs Klo gehen noch Anwälte kontaktieren, was der Polizei regelmäßig gerichtliche Rügen eintrug, aber bei folgenden Atommüllfuhren nicht von der Bildung weiterer Kessel abhielt. Seit wann der Kessel überhaupt zum Repertoire polizeilicher Repression zählt, ist nicht überliefert. Zum Niederschlagen der Studentenprotesten von 1967 und 1968 hatte die Staatsmacht jedenfalls noch das Leberwurst-Prinzip vorgezogen: In der Mitte hineinstechen und nach beiden Seiten ausdrücken. RP
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