»Die ELN ist unsere letzte Hoffnung«
Im abgelegenen Departamento Chocó ist Kolumbiens zweitgrößte Guerilla ein anerkannter Faktor und ein Hoffnungsträger für die Verhandlungen mit der Regierung
»Tiefer!« brüllt der Ausbilder im harschen Kommandoton und schwingt einen langen dünnen Ast durch die Luft. Es soll sich anhören, als würden Gewehrprojektile durch die Luft zischen. »Ich will keinen Rücken oberhalb des Seils sehen!« Die Buckel der Jugendlichen senken sich wenige Zentimeter, während sie sich, Gewehre simulierende Holzstöcke im Anschlag, hockenden Schrittes hintereinander im Schleichtempo vorwärts bewegen. Die Gesichter sind schmerzverzerrt, die Oberschenkel brennen. Über ihre Wangen läuft Schweiß, bei manchen sind es Tränen, denn der Ausbilder nutzt den Ast zuweilen auch für Schläge auf den Körper.
Seit mehreren Stunden üben sie in der gleißenden Sonne das Einmaleins des Guerillakampfes: Anschleichen, Pirschen, Disziplin. In Socken tapsen sie lautlos über einen Platz, der der Dorfgemeinschaft Juntas de Tamaná tief im abgelegenen Departamento Chocó normalerweise als Bolzplatz dient. Dieser Tage aber ist er Übungspla...
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