• Politik
  • Frühere Wikileaks-Informantin

Chelsea Manning will für US-Senat kandidieren

Bewerbung für Kandidatur für die Demokraten bei Wahlen im November

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Die frühere Wikileaks-Informantin Chelsea Manning will für die Demokraten für den US-Senat kandidieren. Wie am Samstag aus Bundeswahlunterlagen hervorging, reichte Manning ihre Kandidatur für die Wahl im November ein, um im Senat den Bundesstaat Maryland zu vertreten. Das Dokument, das die Bundeswahlkommission (FEC) auf ihrer Website veröffentlichte, ist auf den 5. Januar datiert und wurde am Donnerstag persönlich eingereicht.

Auf der Liste der registrierten Kandidaten des Bundesstaates Maryland tauchte Mannings Name allerdings zunächst nicht auf. Die Zeitung »Washington Post«, die zuerst über Mannings Kandidatur berichtet hatte, schrieb, die 30-Jährige sei bislang nicht für eine Stellungnahme erreichbar gewesen. Der Zeitung zufolge strebt Manning an, den Sitz des 74-jährigen Demokraten Ben Cardin zu übernehmen, den dieser seit 2007 inne hat.

Manning hatte 700.000 vertrauliche Dokumente mit Bezug zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan von Militärrechnern heruntergeladen und 2010 der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt. Damals war sie als Obergefreiter Bradley Manning in der Nähe von Bagdad stationiert.

Im Mai 2010 wurde Manning festgenommen und im August 2013 zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt. Während der Haft nahm sie eine Geschlechtsumwandlung vor. Im Mai kam sie aufgrund eines Gnadenerlasses des damaligen demokratischen US-Präsidenten Barack Obama nach sieben Jahren Haft vorzeitig frei. Obamas republikanischer Nachfolger im Weißen Haus, Donald Trump, hatte Manning als »Verräterin« bezeichnet, die das Gefängnis »niemals« hätte verlassen dürfen. afp/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -