• Berlin
  • Islam und Judentum in Berlin

Von Normalität entfernt

Das jüdisch-muslimische Zusammenleben in Berlin ist von Sorgen und Ängsten geprägt

  • Jérôme Lombard
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Michael Groys nippt an seiner Tasse Schwarztee und schaut aus dem Fenster. Draußen schneit es. Drinnen läuft arabische Popmusik. Das libanesische Restaurant »Arabesque« in der Marburger Straße in Berlin-Wilmersdorf ist einer seiner Lieblingsorte im Kiez. »Die orientalische Küche ist fabelhaft und die islamische Kultur hat mich schon immer fasziniert«, sagt Groys. Der 26-Jährige hat Politikwissenschaften studiert, engagiert sich in der SPD und in der jüdischen Gemeinde.

Seit er mit seiner Familie Mitte der 1990er Jahre aus der Ukraine nach Berlin gekommen ist, wohnt er in Charlottenburg-Wilmersdorf. »Der Bezirk ist für mich der jüdischste in Berlin. Ich könnte mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu wohnen«, sagt Groys mit einem Schmunzeln. Mit drei Synagogen, dem Gemeindehaus, einer Schule, mehreren israelischen Restaurants und koscheren Lebensmittelläden gebe es im Stadtteil eine gute Infrastruktur für jüdisches Leben, erläutert...


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