Die Reintegration der FARC-Guerilleros in die kolumbianische Gesellschaft läuft schleppend an
Knut Henkel, Facatativá
Lesedauer: ca. 5.5 Min.
Über 300 Männer und Frauen haben sich zum Appell kurz vor dem Mittagessen auf dem staubigen Platz vor den Containern eingefunden, auf denen die vier Buchstaben SWAT prangen. Die englische Abkürzung steht für »Special Weapons And Tactics« (Spezielle Waffen und Taktiken) und die kommen im Ausbildungscamp der Unidad Nacional de Protección (UNP), der Nationalen Schutzeinheit, in Facatativá zum Einsatz. »Wir bilden hier Personenschützer aus und das Besondere ist, dass alle im derzeit laufenden Kurs Ex-Guerilleros sind«, erklärt O.P. Gallego. Er ist einer der Ausbilder, trägt das dunkle, langärmlige Shirt der UNP, beige Cargohosen und ist im Gegensatz zu den FARC-Azubis bewaffnet.
Gallego, ein untersetzter Mann von Anfang vierzig, der seinen Vornamen nicht preisgeben will, ist für die Motivation und die Koordination zuständig. In der Hierarchie folgt er auf den Kommandanten P.P. Parra. Bevor er die angehenden Personenschützer zum Mittagess...