Gegenöffentlichkeit

  • Lesedauer: 1 Min.
Selbst ernannte Verteidiger des Abendlandes krächzen auf ihren Demonstrationen »Lügenpresse«, trollen in sozialen Netzwerken und fordern die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das nennen sie dann Gegenöffentlichkeit, meinen im Prinzip aber ein Recht auf Hetze. Linke dürfen im Kampf dagegen jedoch nicht den Fehler begehen und das bürgerliche Mediensystem vorbehaltlos verteidigen. Im Kapitalismus sind die meisten Medien Unternehmen, die gegenüber emanzipatorischen Perspektiven nicht unbedingt aufgeschlossen sind. Eine mal mehr, mal weniger ausgeprägte ideologische Nähe zur politischen Machtelite führt dazu, dass beispielsweise über Arbeitskämpfe und Proteste - wenn überhaupt - eher negativ berichtet wird. Vom Mainstream präsentierte »Experten« werden die Interessen der herrschenden Klasse kaum infrage stellen. Für soziale Bewegungen ist es so unumgänglich, unkommerzielle Alternativmedien aufzubauen, aber auch linke kommerzielle Medien zu unterstützen. Blogger und Nutzer sozialer Netzwerke sind zudem längst ein fester Bestandteil kritischer Gegenöffentlichkeiten geworden. Mit ausreichend großen Shitstorms können sie es selbst in die »Tagesschau« schaffen. seb

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