Gegenöffentlichkeit

  • Lesedauer: 1 Min.
Selbst ernannte Verteidiger des Abendlandes krächzen auf ihren Demonstrationen »Lügenpresse«, trollen in sozialen Netzwerken und fordern die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das nennen sie dann Gegenöffentlichkeit, meinen im Prinzip aber ein Recht auf Hetze. Linke dürfen im Kampf dagegen jedoch nicht den Fehler begehen und das bürgerliche Mediensystem vorbehaltlos verteidigen. Im Kapitalismus sind die meisten Medien Unternehmen, die gegenüber emanzipatorischen Perspektiven nicht unbedingt aufgeschlossen sind. Eine mal mehr, mal weniger ausgeprägte ideologische Nähe zur politischen Machtelite führt dazu, dass beispielsweise über Arbeitskämpfe und Proteste - wenn überhaupt - eher negativ berichtet wird. Vom Mainstream präsentierte »Experten« werden die Interessen der herrschenden Klasse kaum infrage stellen. Für soziale Bewegungen ist es so unumgänglich, unkommerzielle Alternativmedien aufzubauen, aber auch linke kommerzielle Medien zu unterstützen. Blogger und Nutzer sozialer Netzwerke sind zudem längst ein fester Bestandteil kritischer Gegenöffentlichkeiten geworden. Mit ausreichend großen Shitstorms können sie es selbst in die »Tagesschau« schaffen. seb
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Mehr aus: Das APO-Lexikon