Klima der Angst in Ägypten
Repression prägt den Wahlkampf am Nil / Opposition ruft zum Wahlboykott auf
Am Sonntag riefen führende ägyptische Persönlichkeiten zum Boykott der Präsidentschaftswahl auf. Zu den Unterzeichnern des Aufrufs zählen Politiker wie der frühere Präsidentschaftskandidat Mohamed Anwar Sadat sowie Intellektuelle und Wissenschaftler. Der amtierende Präsident Abdelfattah al-Sisi will beim Votum am 26. März wiedergewählt werden. Möglicher Gegenkandidaten entledigt er sich durch Einschüchterung und Festnahmen.
Auf dem Tahrir-Platz im Zentrum Kairos hatten sich dieser Tage einige Dutzend Studenten versammelt. »Wir sind noch da«, waren Bilder unterschrieben, die in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden. Was fehlte: Plakate und politische Parolen. Denn fast genau sieben Jahre, nachdem der ägyptische Langzeitdiktator Hosni Mubarak in Folge von Massenprotesten zurücktreten musste und Ägyptens Jugend begann, den »Arabischen Frühling« zu genießen, sind Polizei und Geheimdienst allgegenwärtig. Wer in den Verdacht gerät, ...
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