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Senat will mehr Fahrradstellplätze schaffen
Bezirke erhalten zusätzliche Gelder, um sichere und komfortable Anlagen zu bauen
Gute und komfortable Fahrradparkplätze können darüber entscheiden, ob Menschen mit dem Fahrrad fahren oder nicht. 52 Prozent derjenigen, die bisher nicht das Rad für den Weg zur Arbeit und zur Schule nutzen, würden dies laut einer repräsentativen Umfrage tun, wenn sie ihr Rad am Zielort sicher parken könnten. Das besagt der »Fahrrad-Monitor Deutschland 2017« des Sinus-Instituts.
Um Berlin zur Fahrradhauptstadt zu machen und das umweltfreundliche Verkehrsmittel weiter zu fördern, stellt der rot-rot-grüne Senat erneut den zwölf Bezirken zusätzliche finanzielle Mittel in Aussicht, mit denen weitere 100.000 Abstellplätze für Fahrräder gebaut werden können. »Sichere und komfortable Fahrradstellplätze sind Teil des Ausbaus der Radverkehrsinfrastruktur und der Förderung des Radverkehrs«, hieß es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz von Senatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne). Gefördert werden klassische Fahrradbügel und sogenannte überdachte Doppelstockparker.
Mit einem Brief hatte die Senatsverwaltung Mitte Januar alle zwölf Bezirksämter gebeten, geeignete Standorte für die Abstellanlagen auf öffentlichen Flächen zu benennen. Bis Ende Mai dieses Jahres können die Bezirke Anmeldungen vornehmen. Danach werden die Angaben vom Senat geprüft und anschließend gegebenenfalls die Mittel bewilligt. Als Standorte für Fahrradabstellanlagen kommen insbesondere Schulen, Kindertagesstätten, Jugend- und Freizeiteinrichtungen, öffentliche Gebäude, Sportstätten, aber auch Flächen im Berliner Straßennetz infrage, hieß es. Die Bürger der Stadt sind aber auch aufgerufen, selber Vorschläge einzureichen, wo Fahrradparkplätze benötigt werden.
Die Fahrradlobby ist unterdessen erfreut über den Vorstoß des Mitte-links-Bündnisses. »Wir begrüßen die Initiative der Senatsverwaltung, weil hier ein großer Beitrag zur Förderung des Radverkehrs geleistet wird«, erklärte Frank Masurat, der Vorstand im Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) ist. Das sei ein wichtiger Schritt Richtung Fahrradhauptstadt Berlin, dem als Nächstes die schnelle Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes im Abgeordnetenhaus folgen müsse, so Masurat. Im Mobilitätsgesetz ist auch das Radgesetz enthalten, für das sich Aktivisten seit Jahren eingesetzt haben und mit dem die Verkehrswende in Berlin vorangetrieben werden soll.
Der ADFC und seine lokalen Stadtteilgruppen bieten an, die Bezirke bei der Bedarfsermittlung für die Fahrradstellplätze zu unterstützen. »Wir würden es im Sinne der Radverkehrsförderung sehr begrüßen, wenn rechtzeitig vor Fristende am 31. Mai Vorschläge für sicheres Fahrradparken aus allen Bezirken auf dem Tisch liegen«, sagte ADFC-Landesvorstand Frank Masurat. Die finanzielle Förderung sei ein sinnvolles Angebot der Senatsverwaltung, das die Bezirke wahrnehmen sollten, meint der Interessenverband.
Bürgerinnen und Bürger können Vorschläge einreichen, wo mehr Fahrradabstellanlagen auf öffentlichen Flächen eingerichtet werden sollen. Vorschläge können unter der E-Mail fahrradbuegel @senuvk.berlin.de eingereicht werden.
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