Opfer eines »raubgierigen Unternehmens«

Ein blutiger Bergbaukonflikt in Mexiko überschattet die NAFTA-Neuverhandlungen / Internationale Gewerkschaften prangern fehlende Organisationsfreiheit an

  • Philipp Gerber, Mexiko-Stadt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Seit Anfang November wird eine Goldmine in Guerrero bestreikt, deren Arbeiter wollen aus dem Kollektivvertrag mit einer gelben, also arbeitgeberfreundlichen Gewerkschaft aussteigen. Unternehmer und Staat reagieren mit Gewalt, bisher sind drei Arbeiter getötet worden, zuletzt ein Streikanführer. Und kürzlich wurde die Fabrik von Militär und Polizei besetzt. Die Gewalt gegen die Arbeiter der Mine Media Luna, im Besitz der kanadischen Torex Gold Resources, zeigt schonungslos die Lage der Arbeiter in Mexiko auf, und wird deshalb zum Fanal für die nordamerikanischen Gewerkschaften in den NAFTA-Neuverhandlungen.

Der im Januar ermordete Quintín Salgado war einer der Architekten des Streiks in Cocula. Er war 2013 aus den USA zurück in sein Heimatdorf gekommen, als die Goldmine die Ausbeutung der Metallvorkommen ankündigte. Quintín Salgado erhoffte sich ein Einkommen. Er wurde auch eingestellt, aber 2016, nur Monate nach der Aufnahme der G...


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