Und es geht doch

Rohlfs-Werk in Erfurt

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Ein 1937 im Zuge der NS-Propagandaaktion »Entartete Kunst« beschlagnahmtes Kunstwerk kehrt in das Erfurter Angermuseum zurück. Es sei gelungen, Christian Rohlfs’ (1849 - 1938) »Weiden II« bei einer Auktion Anfang Dezember zu ersteigern, sagte der Direktor der Kunstmuseen Erfurt, Kai Uwe Schierz, am Mittwoch bei der Vorstellung des Gemäldes. Das für 68 500 Euro ersteigerte Ölgemälde aus dem Jahr 1904 zeigt eine expressionistische Landschaftsszene in der Nähe von Weimar. Das Bild werde zunächst auf einer Staffelei präsentiert. Ab der kommenden Woche soll es dann seinen Platz in der Dauerausstellung des Angermuseums finden.

Schierz zufolge hatten die Nazis allein in Erfurter Museen 1074 Grafiken, Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen sogenannter Verfallskunst beschlagnahmt. Die meisten seien dadurch für die Thüringer Landeshauptstadt unwiederbringlich verloren gegangen. Erfurt habe damals als einer der wichtigsten Orte für die Klassische Moderne gegolten, so Schierz. Nun sei »der absolut unwahrscheinliche Fall« eingetreten, eines der früheren Stücke der Erfurter Sammlung wieder erwerben zu können.

Auch Rohlfs’ Werk sei nach der Beschlagnahme durch die Nazis verschlungene Wege gegangen, ehe es ein privater Sammler 2012 wieder auf dem Kunstmarkt anbot. Ein erster Versuch, bei dieser Auktion zum Zuge zu kommen, schlug fehl. 2017 bot sich, nach dem das Gemälde bei einer weiteren Auktion keinen Käufer fand, erneut die Gelegenheit zum Kauf. epd/nd

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