Flugplatz hat einen neuen Eigentümer

  • Anna Ringle
  • Lesedauer: 2 Min.

Hoffnungsschimmer für den insolventen Flugplatz Cottbus-Drewitz: Es gibt einen neuen Eigentümer. Das Gelände sei an ein Konsortium aus dem Raum Zossen (Teltow-Fläming) verkauft worden, sagte Insolvenzverwalter Udo Feser am Montag. Es sei geplant, die marode Start- und Landebahn zu sanieren, eine Flugschule anzusiedeln und einen Bereich für Wartung und Instandhaltung von beispielsweise Hubschraubern einzurichten. Über den Kaufpreis sagte Feser nichts.

Der Flugbetrieb ist seit längerem nur eingeschränkt auf einer Graspiste möglich, weil die Start- und Landebahn sanierungsbedürftig ist. Auch der Tower und die Technik müssten moderner werden, sagte der Insolvenzverwalter. »Die Technik ist uralt.«

Beim Verkauf wurde das Areal zweigeteilt. Der bisherige Pächter einer seit Jahren auf dem Gelände stehenden Solaranlage übernahm laut Feser rückwirkend zum Sommer 2017 diesen Bereich. Der zweite Vertrag mit dem Konsortium zum restlichen Flugplatzgelände sei rückwirkend zum 24. November 2017 zustande gekommen. Die beiden verbliebenen Mitarbeiter des Flugplatzbetriebs sollen übernommen werden. Es sollen auch weitere Arbeitsplätze entstehen.

2014 hatte eine international agierende Investorengruppe das knapp 350 Hektar große Gelände bei Cottbus, das für Hobby- und Geschäftsflüge genutzt wird, gekauft. Die Investorengruppe hatte angekündigt, ein Wartungscenter für Passagier- und Frachtmaschinen zu bauen. 200 neue Arbeitsplätze sollten entstehen. Doch daraus wurde nichts, mit dem Flugplatz ging es bergab. Rückblickend sagte der Insolvenzverwalter: »Ich denke nicht, dass da ein Konzept dahinter stand.« Das Geschäftsmodell sei gewesen: »Schnelles Geld machen.« So wurde im Wald am Flugplatzgelände viel Holz geschlagen. Es solle nun geprüft werden, ob Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden können, erklärte Feser.

Vor der Privatisierung war Landkreis Spree-Neiße Hauptanteilseigner des Flughafens gewesen. Doch die kommunalen Gesellschafter sollten finanziell entlastet werden.

2015 kam die Insolvenz, fast alle Flugplatzmitarbeiter mussten gehen. Dann begann die zähe Suche nach einem neuen Investor. Es gab Feser zufolge zahlreiche Hürden, von denen er eine nennt: Die Eintragungen im Grundbuch beruhten teilweise auf falschen Vermessungen. An dem Flugplatz seien sechs Bewerber interessiert gewesen, letztlich habe man sich zwischen fünf entschieden. dpa

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