Kurdenvorsitzender lobt Heimatministerium
Gießen. Der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Deutschland, Ali Ertan Toprak, hält die Kritik an der geplanten Erweiterung des Innenministeriums um die Zuständigkeit für Heimat für »unsäglich«. »Wir haben uns unsere nicht-deutsche Herkunft nicht ausgesucht - für Deutschland hingegen haben wir uns bewusst entschieden«, erklärte Toprak am Montag in Gießen. Für Millionen Migranten sei das Land in erster Linie ein Ort der Freiheit. In Deutschland habe er die Unterstützung und Anerkennung erfahren, die ihm als Kurde und Alevit in der Türkei verwehrt worden wäre. Toprak: »Diese Geschichte ist jetzt auch unsere Geschichte. Ich habe Deutschland umarmt und ins Herz geschlossen.« Dass einige Funktionäre von türkischen Migrantenverbänden an dem Heimatbegriff Anstoß nähmen, »ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Desintegration, die die deutsche Politik nicht wahrnehmen wollte«, sagte Toprak. Deutschland könne eine neue Heimat sein. Wer es als Heimat nicht anerkennen wolle, könne sich für einen Gaststatus entscheiden. Die Türkische Gemeinde in Deutschland hatte am Wochenende die Pläne für ein Heimatministerium kritisiert. epd/nd
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