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Schreiben mit Plastikgabel und roter Soße
Ein neues Buch von Deniz Yücel versammelt journalistische Texte. Das türkische Regime nennt er darin »Gangster«
Rauchen und Schreiben, das sind die zwei Tätigkeiten, die der Journalist Deniz Yücel mit am besten beherrscht und am meisten genießt. Als er vor genau einem Jahr in der Türkei verhaftet und in Polizeigewahrsam gesteckt wurde, war ihm vom einen Tag auf den anderen beides nicht mehr erlaubt. An einen Stift und Papier war nicht zu kommen. Doch Yücel gehört nicht zu den Kollegen, die man so leicht am Schreiben hindern kann. Und am Rauchen wohl noch weniger.
»Da Bücher erlaubt waren, nahm ich Oğuz Atays 720-Seiten-Roman ›Die Haltlosen‹ als Papierersatz. Dazu versuchte ich es mit einer abgebrochenen Plastikgabel als Feder und der roten Soße der Essenskonserven als Tinte.« Das funktionierte natürlich nicht. Seinen Erfahrungsbericht aus der Polizeihaft schreibt er schließlich in eine Ausgabe von Antoine de Saint-Exupérys »Der kleine Prinz«, auf jene Seiten, die mit Illustrationen und viel Weißraum versehen sind, »bei schummrigem Licht, he...
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