Linksfraktion dem Sulfatwert auf der Spur
Drei Tage lang befindet sich die Landtagsfraktion der Linkspartei im City Park Hotel in Frankfurt (Oder) in Klausur. Doch am Donnerstag wollte die fast komplett Fraktion für den Abend wegfahren und in der Lausitz an dem Sternmarsch »Cottbus bekennt Farbe« teilnehmen. Nur Vizefraktionschef René Wilke konnte nicht mitkommen. Er ist auch Stadtverordneter und musste unbedingt ins Stadtparlament. Die letzte Sitzung vor der Oberbürgermeisterwahl am 4. März zu schwänzen, das wäre nicht gegangen. Schließlich ist Wilke einer der Kandidaten bei dieser Wahl, einer der aussichtsreichen sogar. Ins Rennen schicken ihn gemeinsam die LINKE und die Grünen. Es ist viel zu tun. Also eine Suppe essen, über den Verlauf der Klausur informieren - und dann muss sich Wilke schon auf die nächsten Aufgaben stürzen.
Er freut sich, dass die Landtagsfraktion, die für ihre Klausuren verschiedene Gegenden Brandenburgs aufsucht, diesmal seine Heimatstadt Frankfurt (Oder) dafür ausgewählt hat. Die Abgeordneten haben sich am Donnerstag dort umgeschaut. So besuchten Anita Tack und Isabelle Vandré das Studentenwerk. Schließlich stehen im Nachtragshaushalt für das laufende Jahr 2,1 Millionen Euro für die dringend notwendige Renovierung eines Studentenwohnheims. Andere Abgeordnete begaben sich beispielsweise zur Polizei, um etwas über Grenzkriminalität und Personalbedarf zu erfahren, oder zur Wasser- und Abwassergesellschaft, die sich wegen des Braunkohletagebaus in der Lausitz mit Sulfatbelastungen des Grundwassers herumplagt, die schon knapp unter dem zulässigen Grenzwert liegen.
René Wilke ging zur Tafel, die monatlich 1300 bis 1400 bedürftige Einwohner mit Essen versorgt. In Frankfurt (Oder) gibt es schon länger überdurchschnittlich viel Kinderarmut. An diesem Freitag will sich die Linksfraktion mit der Armutsbekämpfung befassen.
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