Estnische Teilerfolgsgeschichte

In der Hauptstadt Tallinn ist der öffentliche Nahverkehr schon seit 2013 für Bewohner kostenlos

  • Toms Ancitis, Tallinn
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wer in Tallinn lebt, fährt Bus und Bahn kostenlos und das schon seit fünf Jahren. Bewohner der estnischen Hauptstadt müssen sich als Kunden registrieren, wenn sie davon Gebrauch machen wollen. Als Fahrschein fungiert dann der Personalausweis.

Eine reine Erfolgsgeschichte, heißt es aus der Verwaltung: Die Bewohner sparen Geld, der Autoverkehr ist um zehn Prozent gesunken, es kommt sogar zu Steuermehreinnahmen. Kritiker verweisen aber darauf, dass der scheinbare Gewinn nicht durch Effizienz, sondern eher mittels Geldumverteilung entstanden ist.

Populistisches Wahlversprechen zum Fang naiver Wähler - so bezeichneten Skeptiker die Idee des linksliberalen Bürgermeisters Edgar Savisaar aus dem Jahr 2012, den öffentlichen Nahverkehr den Stadtbewohnern kostenlos anzubieten zu wollen, nicht zuletzt um die sozialen Härten der Wirtschaftskrise etwas abzufedern. Das Versprechen hat er allerdings gehalten: Der 2013 nach einer Volksabstimm...


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