Korte: Müssen Stammklientel und junge Wähler erreichen

LINKE-Geschäftsführer fordert Rückbesinnung auf Arbeiter und Arbeitlose, ohne neue Gruppen wieder zu vertreiben

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Montabaur. Die LINKE muss sich nach Ansicht ihres Parlamentarischen Geschäftsführers Jan Korte wieder stärker um ihre klassischen Stammwähler kümmern. »Die LINKE muss den Spagat hinbekommen, sowohl die vielen neuen, besonders jungen Wähler zu halten und gleichzeitig wieder stark bei Arbeitern und Arbeitslosen zu werden«, forderte der Bundespolitiker am Wochenende bei einem Parteitag der rheinland-pfälzischen LINKEN in Montabaur.

Nach Angaben eines Sprechers rief er die Landespartei dazu auf, »sich in das Getümmel der Gesellschaft zu werfen und eine Sprache zu finden, die die Menschen erreicht«. Nicht die großen Theorie-Debatten sollten im Vordergrund stehen, sondern die ganz konkrete, zielgerichtete Arbeit und das Zugehen auf die Menschen auf der Straße und in den Betrieben. »Auch als Linke haben wir kein Interesse am Zugrundegehen der SPD. Vielmehr brauchen wir eine SPD, die wieder sozialdemokratische Politik macht«, sagte Korte.

LINKE will Ostgeschichte neu schreiben
Spätestens mit dem besonderen Erfolg der AfD im Osten Deutschlands ist die Debatte über dessen Ursachen und damit über die Lebensverhältnisse in den sogenannten neuen Bundesländern zurückgekehrt. Die LINKE hat nun einen Aktionsplan Ost vorgelegt.

Neben dem Grundsatzreferat des Bundesgeschäftsführers stand eine mehrstündige Parteidebatte an. Dabei ging es unter anderem um einen Leitantrag des Landesvorstands an die Regierung in Mainz. Darin fordert der Vorstand die Landesregierung unter anderem auf, Langzeitarbeitslosigkeit stärker zu bekämpfen und die Bildungsausgaben um mindestens 30 Millionen Euro jährlich aufzustocken. Zudem sollten leerstehende Immobilien notfalls auch gegen den Willen der Eigentümer in Wohnungen umgewandelt werden.

Die LINKE ist derzeit nicht im rheinland-pfälzischen Landtag vertreten. Die Landespartei hat nach eigenen Angaben rund 1700 Mitglieder. Gut 300 von ihnen traten 2017 bei - die Mehrzahl davon junge Menschen unter 30. dpa/nd

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