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Essener Tafel verlangt deutschen Pass

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Essen. Die Essener Tafel will abgesehen von den bisherigen Kunden vorerst keine weiteren Migranten mehr bedienen. Damit zog die Hilfsorganisation für Bedürftige nach eigenen Angaben Konsequenzen aus einem steigenden Migrantenanteil beim Kundenandrang und nimmt derzeit nur noch Neukunden mit deutschem Pass an. »Da Aufgrund der Flüchtlingszunahme in den letzten Jahren der Anteil ausländischer Mitbürger bei unseren Kunden auf 75 Prozent angestiegen ist, sehen wir uns gezwungen um eine vernünftige Integration zu gewährleisten, zurzeit nur Kunden mit deutschem Personalausweis aufzunehmen«, heißt es auf der Internetseite des Vereins.

Der direkte Anteil der Migranten liege bei 61 Prozent, betonte am Donnerstag Jörg Sator, Vorsitzender der Essener Tafel, und bestätigte einen Bericht der »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«. Weil die Kinderzahl bei Migranten meist hoch sei, habe die Nutzerzahl faktisch bei bis zu 75 Prozent gelegen. Sator betonte aber, dass die Essener Tafel keinen Unterschied mache, ob die Kunden mit deutschem Pass ausländische Wurzeln hätten oder nicht. Die Tafel gibt Lebensmittelspenden an anspruchsberechtigte Bedürftige weiter.

Der Landesverband der Tafeln bestätigte einen starken Andrang von Migranten in den vergangenen zwei Jahren. Davon seien alle Tafeln in Nordrhein-Westfalen betroffen, sagte die stellvertretende Vorsitzende Claudia Manousek in Dormagen. Ein Handeln wie in Essen sei aber nicht bekannt.

Aus Sicht des Landesverbandes gibt es durchaus Unmut bei den Kunden. Migranten hätten gelegentlich falsche Erwartungshaltungen. Es gebe Regeln, die manchmal schon aus sprachlichen Gründen schwer zu erklären seien. Bei manchen anderen Kunden rege sich da Unmut. Dazu komme auch, dass Kunden früher zwei Mal die Woche kommen konnten und inzwischen nur noch ein Mal.

Die Düsseldorfer und die Dortmunder Tafel nehmen ohne Einschränkungen auf. In Dortmund kommen Kunden wegen des hohen Andrangs zunächst auf Wartelisten. Wer drei Wochen ohne Entschuldigung nicht kommt, macht automatisch Platz für einen Nachrücker. In Düsseldorf kann »jeder Lebensmittel beziehen, der bedürftig ist, staatliche Leistungen bezieht und in einer Mietwohnung wohnt«, sagte Eva Fischer. »Bei uns zählt die Bedürftigkeit, nicht die Herkunft.« Der Verein schätzt den Anteil der Kunden mit ausländischen Wurzeln auf etwa 60 Prozent. dpa/nd

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