150 Menschen erinnern an NSU-Opfer Mehmet Turgut in Rostock
Rostock. 14 Jahre nach dem Mord an Mehmet Turgut ist in Rostock an das NSU-Opfer erinnert worden. Der Imbissverkäufer war am 25. Februar 2004 im Stadtteil Toitenwinkel erschossen worden. Ermittlungen zufolge war die Tat von den Rechtsterroristen des »Nationalsozialistischen Untergrunds« begangen worden. An der Mahnwache nahmen am Sonntag laut Veranstalter rund 150 Menschen teil.
Johannes Diesing von der Initiative »Mord verjährt nicht!« kritisierte: »Die kaum stattgefundene Aufklärung der neonazistischen Verbrechen in unserem Bundesland ist in besonderem Ausmaß beschämend.« Mit dem Ende des NSU-Prozesses in München werde »es schwieriger werden (...), die Bemühungen um Aufklärung weiter voranzutreiben und auch das Erinnern und Gedenken wachzuhalten.«
Bürgerschaftspräsident Wolfgang Nitzsche (LINKE) sagte, Medien und Öffentlichkeit hätten die Ermittlungspraxis der Polizei, das Motiv vor allem im privaten Umfeld der NSU-Opfer zu suchen, »wie selbstverständlich« flankiert. Im Fall Turgut hatten die Ermittler zunächst im Umfeld der Familien und des Arbeitgebers ermittelt.
Nach einer Schweigeminute legte unter anderem Mustafa Turgut, der Bruder des Ermordeten, Blumen und Kränze am Mahnmal nieder. Vor einer Woche waren die Betonbänke erneut mit Farbe beschmiert worden. Am Freitag war bekannt geworden, dass der Landtag voraussichtlich im März die Einsetzung eines NSU-Untersuchungsausschusses beschließen werde. dpa/nd
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