Bibliotheken in Sachsen gut besucht
Dresden mit 5,3 Millionen Ausleihen auf Platz eins
Leipzig. Leseratten gehen nach wie vor gern in Bibliotheken. Aber die Ausleihzahlen sind unterschiedlich. Während sie im vergangenen Jahr in Leipzig und Zwickau gestiegen sind, hatten die städtischen Büchereien in Dresden und Chemnitz einen Rückgang zu verzeichnen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den städtischen Bibliotheken im Freistaat.
Während es in Dresden aufgrund des Aufbaus der neuen Zentralbibliothek 2017 zu längerer Schließzeit kam, wird in Chemnitz ohnehin ein anhaltender Trend nach unten beobachtet. Allerdings nehmen dort die virtuellen Zugriffe zu. In Leipzig wurden nach Angaben der Leipziger Städtischen Bibliotheken (LSB) 2017 knapp 4,9 Millionen Bücher, Hörbücher und Spiele entliehen. Das bedeute eine Steigerung um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Spitzenwert von 2015 wurde allerdings knapp verpasst. Ein Grund dafür: Die Bibliothek Plagwitz wurde erst im April 2017 nach einer Sanierung wieder eröffnet.
Auch die digitalen Angebote erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Bei den Besuchen auf der Homepage, im Online-Katalog und bei den Online-Angeboten wurde ein Plus von 3,5 Prozent verzeichnet. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Online-Angeboten soll bald ein neues Verfahren eingeführt werden. Dann können Nutzer nach einer einmaligen Anmeldung auf der Website der LSB auf alle digitalen Angebote zugreifen und müssen sich nicht jedes Mal wieder neu einloggen.
Bei den Städtischen Bibliotheken Dresden wurden 2017 hingegen weniger Ausleihen als im Vorjahr gezählt. Knapp 5,3 Millionen Mal griffen die Nutzer auf die Medienangebote zurück - ein Rückgang um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hintergrund: Die Haupt- und Musikbibliothek blieben im Zuge der Fusionierung zur Zentralbibliothek sechs Wochen lang geschlossen. Auf die Zahl der Benutzer habe die neue Zentralbibliothek einen sehr positiven Einfluss gehabt, teilte Sprecherin Elke Ziegler mit. 15 489 Neuanmeldungen bedeuten das beste Ergebnis seit 17 Jahren.
Auch die Stadtbibliothek Chemnitz vermeldete einen Rückgang der Ausleihen. 2017 waren es knapp 1,7 Millionen, das sind 110 000 Ausleihen weniger als noch 2016. »Während die virtuellen Zugriffe steigen, nehmen die physischen Entleihungen seit einigen Jahren ab«, sagte Sprecherin Tina Goldammer.
In Zwickau hingegen ist die Zahl der Ausleihen seit dem Umzug der Stadtbibliothek vor vier Jahren stets gestiegen. Im vergangenen Jahr wurde das Angebot knapp 480 000 Mal genutzt. »Am meisten werden Kinderbücher, Belletristik und Hörbücher ausgeliehen«, so Frank Körner, Leiter der Stadtbibliothek Zwickau. dpa/nd
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