Zwei Drittel Bundesregierung

CDU-Parteitag billigte Große Koalition und wählte neue Generalsekretärin

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Auf einem Parteitag in Berlin hat die CDU am Montag den Koalitionsvertrag mit CSU und SPD für eine Neuauflage der Großen Koalition gebilligt. Nach ungewohnt kontroverser Debatte votierte schließlich eine klare Mehrheit der Delegierten bei nur 27 Gegenstimmen für den Vertrag. Nachdem der Vorstand der CSU seine Zustimmung bereits erteilt hatte, fehlt nun noch die Entscheidung der SPD-Basis über die künftige Bundesregierung. In einer Woche endet der Mitgliederentscheid der SPD, am Sonntag soll sein Ergebnis mitgeteilt werden. Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte für den Koalitionsvertrag damit geworben, dass die Union darin viel von ihren Wahlvorhaben umgesetzt habe. Die Unterstützung von Familien und höhere Ausgaben für Bildung und Forschung seien im Wahlkampf erklärte Ziele gewesen. Der »Irrweg« einer Bürgerversicherung, die die SPD durchsetzen wollte, sei verhindert worden, so Merkel. Auf die Kritik der letzten Wochen am Verhandlungsergebnis, das sie als »Herummosern« bezeichnete, ging sie dabei auch ein. Die Übernahme politischer Verantwortung sei »kein Spiel«.

Mit 98,87 Prozent wurde Merkels Wunschkandidatin für das Amt der Generalsekretärin, die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, gewählt. Nach einer fulminanten Rede feierten die Delegierten sie mit stehenden Ovationen. Die Wahl war wegen Ausscheidens von Peter Tauber aus gesundheitlichen Gründen nötig geworden.

Der Parteitag beschloss die Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms, das nach Auskunft von Kramp-Karrenbauer im Jahr 2021 vorliegen soll. Mit ihren Personalvorschlägen für das künftige Bundeskabinett habe Merkel die Chance auf einen Neuanfang verpasst, merkte am Montag Bernd Riexinger, Vorsitzender der LINKEN, an. nd Seite 2

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -