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Ausnahmezustand im Paradies
Jamaikas Regierung will in der Region rund um Montego Bay Banden einschüchtern und Touristen absichern
David ist sauer. Auf dem Sam Sharpe Square im Zentrum Montego Bay schimpft er. Zwei bis dreimal wird er manchmal am Tag angehalten und kontrolliert. In der jamaikanischen Hafenstadt, einem der Touristenzentren der Insel, herrscht seit Mitte Januar der Ausnahmezustand, der jetzt noch einmal bis Mai verlängert wurde. Mit diesem drastischen Mittel mitten in der Hochsaison will die konservative Regierung die ausgeuferte Bandenkriminalität besonders an der touristischen Nordküste eindämmen.
Rasta-Haare, nicht schnieke aussehen und »schon bis du verdächtigt«, beklagt sich der 24-jährige David, der ganz kurze Rastalocken hat. An den Ausfallstraßen bilden sich fast jeden Tag lange Autoschlangen. Knapp ein Kilometer Blech an Blech staut sich auf dem Nordhighway vor dem Checkpoint. Schwer bewaffnete Soldaten und Polizisten mit Helm und Schusssicheren Westen halten jedes Fahrzeug an, das von Montego Bay kommt und in die Stadt hinein will.
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