- Kommentare
- Nordkorea
Hoffnung und Skepsis
Olaf Standke über die Chancen im Atomkonflikt mit Pjöngjang
Das Problem bei einem erratischen und eitlen Präsidenten, der auf seine angeschlagene Popularität schielen muss: Ein nächster plötzlicher Sinneswandel ist nicht auszuschließen. Diese Eigenschaft scheint er mit seinem Widerpart zu teilen. Zu frisch noch sind Erinnerungen an die irrationalen Drohungen mit gegenseitiger präventiver Vernichtung.
Und man sollte auf das Kleingedruckte aus Washington achten: Die Sanktionen bleiben, es gehe um ein Treffen, nicht um Verhandlungen. Aber erst konkrete Vereinbarungen, und auch die auf Augenhöhe, würden den Gipfel aus einem Schlagzeilen-Coup zum Ansatz für eine tragfähige, nachhaltige politisch-diplomatische Lösung machen - bis hin zur vollständigen Denuklearisierung der ganzen koreanischen Halbinsel und einem Friedensvertrag.
Hoffnung dafür findet sich nicht nur dort. Aber auch große Skepsis. Denn das Risiko eines diplomatischen Eklats mit gefährlichen Folgen ist mindestens ebenso groß wie der Wunsch nach einer neuen Zeitrechnung in der Region.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.