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Brandanschlag auf Moschee
Unbekannte legen Feuer in Gotteshaus in Reinickendorf / Polizei geht von politisch motivierter Straftat aus
Feuerwehrleute löschten den Brand, der Hauptraum brannte komplett aus. Verletzt wurde niemand. »Nach derzeitigen Erkenntnissen wird von einer politisch motivierten Straftat ausgegangen«, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Die Gemeinde sprach auf Facebook von einem Anschlag. »Die meisten Räumlichkeiten unserer Moschee sind weitestgehend nicht mehr nutzbar«, hieß es. »Ein Anschlag auf ein Gotteshaus, egal aus welchem Grund, ist nicht akzeptabel und nicht hinnehmbar.«
Die Moschee gehört zum Ditib-Verband. DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) ist der Dachverband der rund 900 türkisch-islamischen Vereine in Deutschland. Kritiker bemängeln die enge Bindung von DITIB an die politischen Interessen des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan.
Bereits am 19. Februar hatte es in Schöneberg einen Brandanschlag auf ein Fahrzeug der DITIB gegeben. Der Transporter brannte vollständig aus, verletzt wurde niemand. Das »Rachekommando Kendal Breizh« bekannte sich zu dem Anschlag. Die DITIB sei ein »Sprachrohr des faschistischen AKP-Regimes in Deutschland«, hieß es in dem Bekennerschreiben.
Auch in anderen Städten kam es zu Anschlägen auf islamische Einrichtungen. Im sauerländischen Meschede warfen Unbekannte am frühen Sonntagmorgen drei Molotow-Cocktails auf die Fassade eines Türkisch-Deutschen Freundschaftsvereins. Zum möglichen Tatmotiv machte die Polizei am Sonntag keine Angaben.
In Lauffen in Baden-Württemberg warfen am Freitag Unbekannte mehrere Molotowcocktails durch das Fenster einer Moschee. Verletzt wurde niemand, der Imam konnte das Feuer selbst löschen. Weil dieser sich zum Tatzeitpunkt in dem betreffenden Raum aufhielt, ermittelt die Polizei nun wegen versuchten Mordes. Die Ermittler gehen von mindestens fünf Tätern aus und riefen am Samstagabend mögliche Zeugen auf, sich zu melden. mfr/Agenturen
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