Monitore im BER nutzlos verbraucht
Schönefeld. Im künftigen Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld werden 750 Monitore für die Fluggastinformation lange vor der Eröffnung des Airports ausgetauscht. Die Bildschirme im Hauptterminal seien sechs Jahre lang mit der allgemeinen Stromversorgung in dem Gebäude mitgelaufen, die meisten haben so das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, sagte Flughafensprecher Hannes Stefan Hönemann. Die Monitore seien 2012 vor der damals geplanten Eröffnung eingebaut worden. Die Inbetriebnahme wird nach mehreren Terminverschiebungen nun erst für Herbst 2020 angepeilt.
Etwa 100 Bildschirme seien noch funktionstüchtig und sollen künftig in den alten Flughäfen Tegel und Schönefeld eingesetzt werden. Die übrigen werden entsorgt. Die Austauschaktion koste rund 500 000 Euro. Hönemann sagte, es handele sich um Industriemonitore. Diese seien selbst dann nicht für den Privatgebrauch geeignet, wenn sie noch in Ordnung seien.
Indessen bezweifeln Fachleute, dass der Flughafen BER wie angekündigt 2020 in Betrieb gehen kann. Flughafenplaner Dieter Faulenbach da Costa erklärte, wegen des geplanten Ausbaus des BER müsse der Brandschutz in Teilen umkonzipiert werden, auch weil dann mehr Fluggäste mit der Bahn anreisen sollen als bislang vorgesehen. »Der Masterplan führt dazu, dass die Inbetriebnahme 2020 unwahrscheinlich wird«, folgert da Costa. Auch der Risikomanagementberater Peter Hess weckt Zweifel am Eröffnungstermin.
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup nennt die Äußerungen »Unsinn« und »Wolkenkuckucksheime« von Außenstehenden. Die letzte Genehmigung für Umbauten am Übergang vom Bahnhof zum Terminal werde für das Frühjahr erwartet. Dann könnten dort jährlich 90 Millionen Menschen an- und abreisen. Der Masterplan sieht vor, den Flughafen je nach Bedarf bis zum Jahr 2040 für eine Kapazität von rund 55 Millionen Fluggästen jährlich auszubauen, sagt Lütke Daldrup. dpa/nd
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