- Kommentare
- Jens Spahn
Das ist Amtsmissbrauch!
Fabian Lambeck über einen profilierungssüchtigen CDU-Hardliner
Knapp drei Wochen ist es her, da wurde bekannt, dass CDU-Chefin Angela Merkel ihren wohl schärfsten innerparteilichen Kritiker Jens Spahn einbinden und zum Minister machen will. Merkels Kalkül war sicher auch, den renitenten Spahn, der nach dem Verlust des Finanzministeriums an die SPD seinen Staatssekretärsposten verloren hatte, irgendwie einzubinden. Doch jemand wie Spahn, der zu den rechten Hardlinern in der CDU zählt, nutzt die mit dem Ministeramt verbundene Aufwertung der eigenen Person, um Duftmarken zu setzen. Wie nicht anders zu erwarten, gibt es schon die ersten Beschwerden wegen Geruchsbelästigung.
Seine ebenso umstrittene wie falsche Behauptung, man könne sehr wohl und gut von Hartz IV leben, verströmt den gleichen reaktionären Gestank wie seine neuesten Ausfälle gegen Frauen, die eine Abtreibung vornehmen lassen. Dass er ihnen unterstellt, sich eine solche Entscheidung allzu leicht zu machen, zeigt nur, dass er von der Notlage der Betroffenen nicht mal eine Vorstellung hat und sich auch keine machen will.
Der gelernte Bankkaufmann missbraucht sein neues Ministeramt, um sich innerparteilich zu profilieren. Zudem macht er sich so einen Namen in christlich-fundamentalistischen Kreisen. Das ist nicht verboten, aber streng genommen eine Form von Amtsmissbrauch.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.