Thüringer SPD fehlen Kandidaten
Landespartei blickt auf Kommunalwahl am 15. April
Erfurt. Thüringens Sozialdemokraten wollen bei der Kommunalwahl Mitte April ihre Hochburgen in den größeren Städten und einigen Landkreisen behaupten. »Die SPD ist die Kommunalpartei in Thüringen mit fünf Landräten, sechs Oberbürgermeistern und 19 hauptamtlichen Bürgermeistern«, sagte der SPD-Landesvorsitzende Wolfgang Tiefensee dieser Tage in Erfurt. Seine Partei wolle sich bei der Wahl am 15. April als starke kommunalpolitische Kraft erweisen.
Insgesamt schicken die Sozialdemokraten nach Angaben von Landesgeschäftsführer Michael Klostermann 41 Kandidaten für die hauptamtlichen Posten ins Rennen, darunter auch junge Leute wie die 30-jährige Katharina Schenk, die in Altenburg punkten will.
Die SPD bietet allerdings nur etwa halb so viele Kandidaten wie die CDU auf, die vor allem im ländlichen Raum stark in der Kommunalpolitik vertreten ist. Klostermann sprach von »Rekrutierungsschwierigkeiten«. Je kleiner die Gemeinden seien, um so schwerer sei es, Kandidaten zu gewinnen.
In einigen Kreisen wie dem Eichsfeld oder dem Kreis Sömmerda tritt kein SPD-Bewerber an. In anderen wie dem Kreis Schmalkalden-Meiningen oder Sonneberg stelle die SPD gemeinsame Kandidaten mit anderen Parteien auf.
Jenas SPD-Oberbürgermeister Albrecht Schröter geht nicht davon aus, dass das Aus für die große Gebiets- und Strukturreform in Thüringen den Sozialdemokraten im Kommunalwahlkampf schadet. »Ich glaube nicht, dass das Thema die Kommunalwahlen beeinflusst«, sagte Schröter. Er hoffe, dass Reformen nicht ad acta gelegt würden. Wachsende Städte wie Jena brauchten Kooperationen mit dem Umland.
Tiefensee legte Eckpunkte vor, auf die die Sozialdemokraten in der Kommunalpolitik Wert legen. SPD-Anspruch sei unter anderem, dass gute Bildung von Kindern und Jugendlichen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen dürfe.
Insgesamt sind bei den Kommunalwahlen die Stellen von 14 Landräten, sechs Oberbürgermeistern der kreisfreien Städte sowie von 71 hauptamtlichen Bürgermeistern für die nächsten sechs Jahre zu besetzen. dpa/nd
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