Auszug aus Ost-Ghuta

Syrische Rebellen verlassen umkämpfte Region

  • Lesedauer: 2 Min.

Damaskus. Tausende weitere syrische Rebellen und ihre Angehörigen haben in der Nacht zum Dienstag die umkämpfte Region Ost-Ghuta bei Damaskus verlassen. Mit der letzten Rebellengruppe Dschaisch al-Islam liefen Verhandlungen über die Übergabe der Stadt Duma, doch stockten die Gespräche der Gruppe mit der syrischen Regierung und Russland. In einer syrischen Zeitung hieß es, deshalb könnte eine neue Offensive der Regierungstruppen bevorstehen.

Die Kämpfer und ihre Familien zogen in der Nacht in einem Konvoi aus Ost-Ghuta ab. Wie die syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, verließen hundert Busse mit 6749 Menschen an Bord die Enklave, darunter ein Viertel Kämpfer der Islamistengruppe Fajlak al-Rahman. Es war der größte Konvoi seit Beginn der Evakuierungsaktion.

Nach der Gruppe Ahrar al-Scham hatte am Freitag auch Fajlak al-Rahman zugesagt, ihre Kämpfer aus Ost-Ghuta abzuziehen. Am Samstag hatte ein erster Konvoi mit knapp tausend Kämpfern und Zivilisten die Orte Arbin, Samalka und Dschobar verlassen. Am Sonntag folgten dann mehr als 5400 Personen. Insgesamt verließen mehr als 17 000 Kämpfer und ihre Angehörigen Ost-Ghuta in Richtung der Nordwestprovinz Idlib.

Die syrische Armee hatte Mitte Februar mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine groß angelegte Offensive auf Ost-Ghuta gestartet. Dabei eroberte sie inzwischen mehr als 90 Prozent des Gebiets vor den Toren der Hauptstadt, das seit 2012 von zumeist islamistischen Rebellen kontrolliert wurde. Nur noch Duma entzieht sich ihrem Zugriff.

Seit Tagen verhandelt Russland auch mit der dortigen Rebellengruppe über die Übergabe der Stadt. Beide Seiten hatten sich eine Frist bis zum heutigen Mittwoch gesetzt. AFP/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -