Schlechter Start ins Jahr 2018
Gastwirte in Sachsen-Anhalt hoffen auf das Frühjahr
Magdeburg. Sachsen-Anhalts Gastgewerbe rechnet für die Frühjahrs- und Sommersaison mit guten Geschäften. Allerdings sei das Niveau des Vorjahres mit 8,1 Millionen Übernachtungen zum Reformationsjubiläum sicher schwer zu erreichen, sagte der Präsident des Branchenverbandes Dehoga Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt, der dpa. »Wir setzten unter anderem auf die beiden Jubiläen 25 Jahre Weinstraße und 25 Jahre Straße der Romanik. Sie haben das Potenzial, Gäste anzuziehen«, erklärte er. Der Winter habe die Branche hart getroffen.
»Das erste Quartal 2018 ist bei Umsatz und Auslastung schlechter gelaufen als das Vorjahresquartal«, sagte Schmidt, der selbst ein Hotel in Naumburg betreibt. Er hoffe nun auf einen Aufschwung ab Ostern. »Für unsere Betriebe ist das eine Notwendigkeit, dass die Temperaturen nach oben gehen und die Gastronomie aus ihrem kleinen Winterschaft erwacht«, sagte der Dehoga-Präsident.
Sorgen bereite weiterhin die Personallage. Weil Leute fehlten, führten Gastronomen zunehmend Ruhetage ein - oder es werde kein Mittagstisch mehr angeboten. Anders als in vielen westlichen Bundesländern seien hier Teilschichten nicht durchzusetzen. »Das ist im Osten nicht gewachsen«, sagte Schmidt. Teilschichten bedeuten, dass der entsprechende Mitarbeiter etwa im Mittagsgeschäft arbeitet und dann abends wiederkommt. »Die wenigsten Betriebe haben hier Gästehäuser oder Wohnungen für ihre Mitarbeiter, wie es das zum Beispiel in Betrieben in Bayern gibt«, sagte er.
Schmidt meint, dass in der Gastronomie und Hotellerie sofort 500 bis 800 Stellen besetzt werden könnten. Um dem Personalmangel entgegenzusteuern, hat der Branchenverband Kontakt zu vietnamesischen Einrichtungen aufgenommen, um dort Azubis anzuwerben. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.