Erneute Streiks der Eisenbahner
Hohe Beteiligung an Ausstand gegen Macrons Reformpläne / Auch Fahrten nach Deutschland von Ausfällen betroffen
Paris. Streikende Eisenbahner legten am Montag wieder weite Teile des Zugverkehrs in Frankreich lahm. Betroffen sind davon auch direkte Verbindungen nach Deutschland, wie die staatliche Bahngesellschaft SNCF mitteilte. Laut Ankündigung der SNCF fährt heute nur einer von fünf TGV-Zügen.
Nach Angaben der Saarbahn fallen seit Sonntag, 21 Uhr, Züge zwischen den Grenzorten Hanweiler und Sarreguemines aus. Einen Ersatzverkehr gibt es nach Angaben einer Sprecherin nicht. Man habe das bei vergangenen Streiks versucht. Es sei logistisch jedoch nicht möglich, zumal am Montag nach dem Ende der Schulferien keine Busse zur Verfügung ständen, da sie andernorts im Einsatz seien. Die Saarbahn-Sprecherin rät Pendlern von Frankreich nach Deutschland, Fahrgemeinschaften zu bilden und einen der Park-and-Ride-Plätze an der oberen Saar anzufahren.
Die französische Nationalversammlung will sich am Montagnachmittag zum ersten Mal mit der umstrittenen Reform befassen. Die Regierung Macron will unter anderem die Rechtsform der mit 50 Milliarden Euro verschuldeten SNCF ändern und den Zugverkehr – wie auf EU-Ebene beschlossen – für Wettbewerber öffnen. Auf besonders viel Widerstand bei den Gewerkschaften stößt die geplante Abschaffung des vorteilhaften Eisenbahner-Status für neueingestellte Mitarbeiter.Die Streikwelle hatte in der vergangenen Woche begonnen und soll noch bis zum Juni dauern. Die Gewerkschaften wollen immer im Wechsel zwei Tage streiken und drei Tage arbeiten. Agenturen/nd
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