• Waffen-Exporte

Staatsanwalt klagt Mitarbeiter des Waffenherstellers Sig Sauer an

Seit 2006 wurden 65.000 Pistolen über die USA nach Kolumbien geliefert

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Kiel. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat gegen fünf Mitarbeiter des Eckernförder Waffenherstellers Sig Sauer Anklage wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz erhoben. Dies berichten die Kieler Nachrichten (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Gerald Goecke, Anwalt des Unternehmens. Sig Sauer soll ohne Genehmigung über die USA Pistolen nach Kolumbien geliefert haben. Die Staatsanwaltschaft wollte die Anklage zunächst weder bestätigen noch dementieren.

Kolumbien hatte den Import deutscher Pistolen aus den USA bestätigt. Demnach hatte Bogotá von 2006 an über das US-Verteidigungsministerium knapp 65.000 Pistolen vom Typ SP 2022 für 28,6 Millionen Dollar gekauft, die in Eckernförde hergestellt worden waren. Für dieses Geschäft soll es keine Genehmigung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gegeben haben.

Bereits 2014 hatte die Staatsanwaltschaft Kiel Ermittlungen gegen Sig Sauer eingeleitet. Aus Eckernförde waren die Waffen an eine Sig-Schwesterfirma in den USA geliefert worden, bevor sie nach Kolumbien gingen. Dokumenten zufolge sollten sie für den zivilen Markt in den USA bestimmt sein. Viele Belege offenbarten aber, dass der Produzent wusste, dass die Waffen an Kolumbiens Polizei weitergeleitet wurden. Goecke hingegen sagte der Zeitung: »Es besteht nach wie vor die feste Überzeugung, dass die Ausfuhr in die USA rechtskonform erfolgte.« dpa/Kieler Nachrichten/nd

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