Staatssekretär Nummer 25

Personalie

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Bei der Anzahl der Staatssekretäre liegt der Stadtstaat Berlin im bundesweiten Ländervergleich vorn. Mit Frank Nägele hat Rot-Rot-Grün nämlich seit Anfang dieser Woche wieder 25 Staatssekretäre vorzuweisen. Ab sofort wird der 53-jährige Nägele das Team der Senatskanzlei von Senatschef Michael Müller (SPD) verstärken. Berlin hatte sich bereits zu Beginn von Rot-Rot-Grün 25 Staatssekretäre gegönnt, was unter anderem vom Landesrechnungshof scharf kritisiert worden war - aber nach dem Wechsel von Engelbert Lütke Daldrup an die Spitze der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg im Frühjahr 2017 war ein Posten im Roten Rathaus vakant geworden.

Als der Regierende Bürgermeister Nägele und seinen neuen Senatskanzleichef Christian Gaebler präsentierte, waren nicht nur politische Beobachter überrascht, sondern auch die SPD-Koalitionspartner Linkspartei und Grüne. Ganz einfach, weil Müller die Personalie Nägele nicht im Vorfeld in Aussicht gestellt haben soll, so ist es zu hören. Die LINKE beispielsweise hatte in der Vergangenheit immer wieder einen Staatssekretär für das Personal des schwächelnden öffentlichen Dienstes in der Hauptstadt gewünscht. Mit dem SPD-Politiker Nägele hat Müller jetzt aber einen erfahrenen Allrounder bestellt. »Es sind die großen Fragen der Zukunft und des gemeinsamen Gestaltens dieser Stadt«, erklärte der Regierende seine Entscheidung. So soll Nägele die Infrastrukturprojekte wie den Schulbau koordinieren. Aber auch die Verwaltungsreform fällt in sein Aufgabengebiet.

Reichlich Erfahrung hat der promovierte Verwaltungswissenschaftler indes vorzuweisen: Zuletzt war Nägele Wirtschaftsstaatssekretär in Niedersachsen und davor in Schleswig-Holstein. Als kaufmännischer Vorstand der Stiftung Berliner Schloss (2012) und ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Humboldt-Universität kennt er darüber hinaus die politischen Verhältnisse in Berlin. Das ist wichtig, denn gerade zwischen Bezirken und dem Senat hakte es zuletzt ordentlich.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -