Überraschung bei Freiburger OB-Wahlen

26,2 Prozent für Kandidatin des Linksbündnisses

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Freiburg. Bei strahlendem Sonnenschein ist den Freiburgern am Wahlsonntag eine echte Überraschung gelungen. Der Amtsinhaber und haushohe Favorit Dieter Salomon (Grüne) erreichte lediglich 31,3 Prozent der Stimmen und verlor gegenüber der letzten Wahl vor acht Jahren 19,2 Prozentpunkte. Gewinner ist der von der SPD unterstützte parteilose Martin Horn mit 34,7 Prozent. Die für ein Linksbündnis angetretene Monika Stein kam auf aufsehenerregende 26,2 Prozent. Das Anti-Salomon-Lager erzielte damit über 60 Prozent - ein Erdrutsch. Nun wird es am 6. Mai zu Stichwahlen zwischen Horn und Salomon kommen.

Horn erklärte: »Von so einem starken Ergebnis vor dem Amtsinhaber habe ich nicht zu träumen gewagt.« Der zentrale Punkt seien die fehlenden Wohnungen, und vom Amtsinhaber habe man lediglich einen Weiter-so-Wahlkampf erlebt. Um den zweiten Wahlgang zu gewinnen, braucht Horn die Stimmen von Monika Stein. Mit ihr wolle er sich nun unter vier Augen zusammensetzen und die Situation besprechen. »Wir können den Wechsel schaffen«, sagte Horn.

LINKE-Landessprecher Dirk Spöri sprach von einem »sensationellen Ergebnis« für Stein. »Das setzt unsere Erfolge von der Bundestagswahl fort und zeigt, dass wir vor Ort immer mehr verankert sind. Monika Stein ist in den vergangenen Monaten zur Stimme der Menschen geworden, die sich ihre Miete oder ihr Nahverkehrs-Ticket nicht mehr leisten können, die sich von der grün-schwarzen Mehrheit unter Salomon ausgegrenzt fühlen.« Das Wahlergebnis sei zudem eine sehr gute Basis für die nächsten Kommunalwahlen, bei denen die LINKE in mehr Gemeinden in Baden-Württemberg antreten werde als jemals zuvor.

Die Wahlbeteiligung bei der Freiburger OB-Wahl, bei der erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben konnten, betrug 51 Prozent. Sie lag somit um fünf Prozentpunkte höher als vor acht Jahren. dfar/nd

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