Neu beginnen

Die Rückkehr ins Leben draußen ist für Ex-Häftlinge eine Herausforderung

  • Sebastian Haak, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Nur ganz kurz öffnet sich eine der Türen, die zu den Zimmern führen, die von dem schmalen Flur zur Seite hin abzweigen. Ein schmächtiger Mann ist kaum merklich den Gang entlang gehuscht, hat seinen Schlüssel aus der Tasche gezogen und ihn ins Schloss gesteckt. Er trägt eine helle Jacke, eine dunkle Jeans. Hätte der Schlüssel im Schloss nicht ein leises Klacken von sich gegeben, die Anwesenheit des Mannes hätte niemand bemerkt. Er selbst scheint erschrocken zu sein von diesem Geräusch. Der Mann ist Ende 30, vielleicht Ende 40, so genau lässt sich das nicht sagen.

Am Ende des Flurs ist eine Treppe, die nach oben führt, wo ein kleines Badezimmer ist. Die Augen des Mannes huschen den Gang entlang, senken sich dann wieder auf den Boden, ganz so, als wollte er sich für das Klacken des Schlüssels entschuldigen. Dann sagt er leise: »Guten Tag.« Er drückt die Tür auf, tritt in das Zimmer und schließt die Tür sofort leise hinter sich.

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