Millionenschäden durch Diebstähle am Bau
Sachsen: Leipzig verzeichnet den stärksten Zuwachs - die Aufklärungsquote im Freistaat sank 2017 erheblich
Leipzig. Die Baubetriebe in Sachsen beklagen erneut hohe Schäden durch Diebstähle. Im Jahr 2017 beliefen sie sich auf etwa 3,45 Millionen Euro, wie der Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt mitteilte. Im Vergleich zum Jahr 2016 sei das zwar nur ein Zuwachs um knapp ein Prozent. Der tatsächliche Schaden sei allerdings höher, da in der polizeilichen Kriminalstatistik nur der Wert des Diebesgutes registriert werde.
Nicht berücksichtigt seien beispielsweise Sachschäden an Gebäuden, Ausfallzeiten und Wiederbeschaffungskosten. »Der Gesamtschaden ist deshalb um ein Vielfaches höher und beläuft sich nach Erhebungen des Verbandes allein für das Bauhauptgewerbe auf rund 40 Millionen Euro«, sagte Hauptgeschäftsführer Robert Momberg.
Es gebe jedoch deutliche regionale Unterschiede, so Momberg. 46,0 Prozent aller 2017 in Sachsen registrierten Fälle entfielen auf den Direktionsbezirk Leipzig, 32,1 Prozent auf die Stadt selbst. In Leipzig wurden 2017 mit 684 registrierten Baustellendiebstählen nicht nur mehr derartige Delikte gezählt als in den Städten Chemnitz (214) und Dresden (289) zusammen. Die Stadt verzeichnete gleichzeitig den mit Abstand stärksten Zuwachs im Vorjahresvergleich.
Die Aufklärungsquote ist den Angaben des Verbandes zufolge 2017 erheblich zurückgegangen. Sie sank sachsenweit von 14,5 Prozent im Jahr 2016 auf zwölf Prozent im Jahr 2017. Sie lag damit 2017 - wie in den Jahren zuvor - erheblich unter der Quote der gelösten Fälle bei den übrigen Diebstahlsdelikten, die sich auf immerhin 30,3 Prozent belief, so Momberg.
Der Verband vertritt die Interessen von 150 Unternehmen in Sachsen und Sachsen-Anhalt mit 11 000 Beschäftigten. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.