Die Last mit der Arbeit
Alleinerziehende schuften ähnlich viel wie Manager, leben aber mit einem hohen Armutsrisiko
Sofie R. ist alleinerziehend und hat drei Kinder. Ihre 41 Jahre sieht man ihr kaum an: kurzer Zopf, ein dreijähriges Mädchen auf dem Arm, um sie herum toben zwei Achtjährige. Sie wirkt wie eine zu kurz gekommene ältere Schwester, mädchenhaft. Klingt wie ein Kompliment, ist aber auch ein Manko: im Gespräch mit Erziehern, Jugendämtern und anderen Eltern bekommt sie das Besserwissertum oft zu spüren. Dabei ist sie eine Frau, die viel durchgestanden hat. Eine besonnene Abenteuerin, die Nordamerikanistik und Publizistik studierte, Studentensprecherin war, durch Mexiko wanderte auf Recherchetour, in Venezuela noch als Stipendiatin den Lehrstuhl Germanistik neu aufbaute und - zurück in Berlin die Band des Vaters ihrer Kinder organisierte, von dem sie sich aus guten Gründen schließlich getrennt hat.
Allein Verantwortung übernehmen, unbequeme, gar lebenswichtige Entscheidungen zu treffen, zeugt von Führungsqualität. Ans Anknüpfen an die Ka...
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