- Politik
- Die Grünen
Grüne Jugend: Nicht SPD-Fehler wiederholen
Lang: Es darf in der Opposition nicht darum gehen, »zu zeigen, dass man der bessere Regierungspartner für die Union gewesen wäre«
Berlin. Die Grüne Jugend fordert von der Mutterpartei Radikalität und warnt vor Beliebigkeit. »Es ist gut, dass wir mit vielen gesellschaftlichen Gruppen reden wollen«, sagte Grüne-Jugend-Sprecherin Ricarda Lang der Deutschen Presse-Agentur. »Ziel dieses Dialogs muss es jedoch sein, Mehrheiten für unsere progressiven Positionen zu schaffen, statt diese aufzuweichen und dadurch beliebig zu werden.« Sie mahnte: »Wir dürfen nicht die Fehler der SPD wiederholen.« Die Grüne Jugend beendet an diesem Montag in Göttingen ihren 50. Bundeskongress.
In der Opposition dürfe es nicht darum gehen, »zu zeigen, dass man der bessere Regierungspartner für die Union gewesen wäre«, sagte Lang. Stattdessen müssten die Grünen mit »mutigen Visionen« voranschreiten und zeigen, dass eine andere Zukunft möglich sei. Bei der Entwicklung des neuen Grundsatzprogramms der Grünen gelte es, »unsere Visionen mit konkreten und radikalen Forderungen zu verknüpfen«.
Die neue Doppelspitze der Grünen, Robert Habeck und Annalena Baerbock, will bei der Europawahl im Mai 2019 die SPD als führende linke Partei der Staatengemeinschaft ablösen. In die Erarbeitung des Grundsatzprogramms wollen sie die gesamte Gesellschaft einbeziehen, nicht nur die klassische Grünen-Klientel.
Ein Beispiel für notwendige Radikalität sieht Lang bei der Digitalisierung: Man dürfe nicht bei »schnellem Internet stehen bleiben«, sondern müsse »auch über Arbeitszeitreduktion, die gerechte Verteilung von Wohlstand und die Folgen des kapitalistischen Wirtschaftssystems sprechen.« dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.