Grüne Jugend: Nicht SPD-Fehler wiederholen

Lang: Es darf in der Opposition nicht darum gehen, »zu zeigen, dass man der bessere Regierungspartner für die Union gewesen wäre«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Grüne Jugend fordert von der Mutterpartei Radikalität und warnt vor Beliebigkeit. »Es ist gut, dass wir mit vielen gesellschaftlichen Gruppen reden wollen«, sagte Grüne-Jugend-Sprecherin Ricarda Lang der Deutschen Presse-Agentur. »Ziel dieses Dialogs muss es jedoch sein, Mehrheiten für unsere progressiven Positionen zu schaffen, statt diese aufzuweichen und dadurch beliebig zu werden.« Sie mahnte: »Wir dürfen nicht die Fehler der SPD wiederholen.« Die Grüne Jugend beendet an diesem Montag in Göttingen ihren 50. Bundeskongress.

In der Opposition dürfe es nicht darum gehen, »zu zeigen, dass man der bessere Regierungspartner für die Union gewesen wäre«, sagte Lang. Stattdessen müssten die Grünen mit »mutigen Visionen« voranschreiten und zeigen, dass eine andere Zukunft möglich sei. Bei der Entwicklung des neuen Grundsatzprogramms der Grünen gelte es, »unsere Visionen mit konkreten und radikalen Forderungen zu verknüpfen«.

Die neue Doppelspitze der Grünen, Robert Habeck und Annalena Baerbock, will bei der Europawahl im Mai 2019 die SPD als führende linke Partei der Staatengemeinschaft ablösen. In die Erarbeitung des Grundsatzprogramms wollen sie die gesamte Gesellschaft einbeziehen, nicht nur die klassische Grünen-Klientel.

Ein Beispiel für notwendige Radikalität sieht Lang bei der Digitalisierung: Man dürfe nicht bei »schnellem Internet stehen bleiben«, sondern müsse »auch über Arbeitszeitreduktion, die gerechte Verteilung von Wohlstand und die Folgen des kapitalistischen Wirtschaftssystems sprechen.« dpa/nd

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