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  • Spitzentreffen von LINKE und Labour Party

Kipping: Allianzen linker, fortschrittlicher Kräfte bilden

Ko-Vorsitzende der Linkspartei traf Chef der Sozialdemokraten Jeremy Corbyn in London

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Es war das erste offizielle Treffen der Parteiführungen der britischen Labour Party und der deutschen Linkspartei: Am Mittwoch empfing Jeremy Corbyn die Ko-Vorsitzende der LINKEN, Katja Kipping, in seinem Büro im Unterhaus in London, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Trotz des bevorstehenden Brexits und der Beheimatung in unterschiedlichen Parteienfamilien haben beiden Seiten gemeinsame Ziele ausgemacht. »Uns verbinden die Kämpfe gegen die Austeritätspolitik und den Neoliberalismus. Genauso sind wir uns über die Notwendigkeit einer Entspannungs- und Friedenspolitik einig«, sagte Kipping am Donnerstag dem »nd«.

Das Treffen habe laut der LINKEN-Chefin in vertrauensvoller Atmosphäre stattgefunden und sei ermutigend gewesen. Beide Parteivorsitzende sind der Ansicht, »dass die linken, fortschrittlichen Kräfte in- und außerhalb der Europäischen Union mehr denn je gemeinsame Allianzen ausbauen müssen gegen die Austerität sowie gegen den Rechtsruck«, schrieb Kipping bei Facebook. Eine weitere Spaltung müsse verhindert werden, so Kipping. »Wir müssen uns jetzt zusammenraufen«, sagte die LINKE-Chefin dem »nd«.

Die Verleihung des Internationalen Karlspreises an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron kommentierte Kipping mit den Worten: »Macron wird als großer Europäer gefeiert, doch in seinem eigenen Land setzt er auf Sozialabbau. Dieser Weg wird Europa nicht retten. Es braucht ein solidarisches Miteinander.«

Auch Corbyn ließ via Twitter wissen, dass er und Kipping darüber diskutiert haben, »wie progressive Parteien und Bewegungen in- und außerhalb der Europäischen Union zusammenarbeiten könnten«. Wie dies konkret aussehen kann, dazu äußerten sich die Parteichefs noch nicht. Man wolle an bestimmten Themen arbeiten und gemeinsame Kampagnen entwickeln, so Kipping. Eine Kooperation bei Wahlen spielt derzeit keine Rolle – bei der Neubesetzung des Europäischen Parlaments im Frühjahr 2019 tritt Labour aufgrund des Brexits schon nicht mehr an.

Aus Cobyns Partei gab es Kritik an dem Treffen. Der Labour-Abgeordnete Ian Austin sagte gegenüber der rechten britischen Zeitung »Daily Mail«, die Mitglieder würden sehr überrascht sein, dass sich ihr Vorsitzender mit dem Nachfolgern der alten, ostdeutschen Kommunistischen Partei trifft, die im direkten Wettbewerb mit der langjährigen Schwesterpartei SPD stehe. Labour gehört auf europäischer Ebene der Sozialdemokratischen Partei Europas an, die LINKE ist Mitglied der Europäischen Linken. kah

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