Israel begeht Jerusalem-Tag

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Jerusalem. Am Tag vor der umstrittenen Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem hat Israel seinen Anspruch auf die ganze Stadt bekräftigt. Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag während der wöchentlichen Kabinettssitzung, Jerusalem sei »seit mehr als 3000 Jahren die Hauptstadt unseres Volkes« gewesen. Tausende Israelis versammelten sich später zu einem Marsch mit israelischen Flaggen durch die Altstadt. Unter strengem Polizeischutz feierten sie die »Wiedervereinigung« der Stadt, also die Eroberung des arabisch geprägten Ostteils im Sechstagekrieg 1967. Die Palästinenser beanspruchen diesen Teil der Stadt jedoch als Hauptstadt eines zukünftigen Staates.

Am Montag wollen eine Million Menschen im Gazastreifen an der Grenze zu Israel protestieren. Auch in Ramallah werden Tausende bei einem Marsch durch die Stadt erwartet. Bei den palästinensischen Protesten werden gewaltsame Konfrontationen mit israelischen Soldaten befürchtet. Die im Gazastreifen herrschende Hamas rief Israel am Sonntag zur Aufhebung der seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Blockade des Gebiets am Mittelmeer auf.

Am Dienstag begehen die Palästinenser dann den Tag der Nakba (Katastrophe), an dem sie an Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 erinnern. Es ist zudem der Höhepunkt des »Marschs der Rückkehr« - sechswöchiger Proteste im Gazastreifen anlässlich des 70. Jahrestags der israelischen Staatsgründung. Dabei sind seit Ende März bei gewaltsamen Konfrontationen von Palästinensern mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze 55 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden. dpa/nd

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