Ein Denkmal für den Staub

Der Dokumentarfilm »Der Geschmack von Zement« zeigt den harten Alltag syrischer Arbeiter auf Großbaustellen im Libanon

  • Jürgen Kiontke
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Dreck fressen - das ist eine Formulierung für das, was während harter Maloche passiert. Sie bezeichnet auch die Koinzidenz zwischen Arbeit und Krieg: im Schlamm robben steht für schwere Lasten tragen, sich verletzen, Schmerzen.

Regisseur Ziad Kalthoum nimmt den lapidaren Spruch ganz wörtlich und setzt ihm ein filmisches Denkmal: »Der Geschmack von Zement« heißt sein hochauflösendes Bildwerk, in dem der Staub eine symbolhafte Brücke zwischen Konstruktion und Destruktion bildet.

Egal, ob Bomben fallen und die Toten und Verletzten aus den Trümmern geborgen werden müssen oder der Krieg vorbei ist und die Infrastruktur wieder aufgerichtet werden muss: Es wird auf jeden Fall Staub aufgewirbelt.

Kalthoums Film handelt vom Leben syrischer Arbeiter, die nach ihrer Flucht vor dem Bürgerkrieg ein Auskommen auf Beiruts Hochhaus-Baustellen gefunden haben. Ein stark reglementiertes Leben: Tagsüber arbeiten sie, nachts ziehen sie sich ...


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