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Der Rheinsberger Ringbus rollt an
Wenn der Linienverkehr ruht, möchten die Hotels selbst für die Abholung ihrer Gäste sorgen
Freitag um 16.40 Uhr fuhr bislang der letzte Bus vom Rheinsberger Bahnhof zum zwölf Kilometer entfernten Ortsteil Luhme. Der nächste Bus startete dann erst am Montag um 6.40 Uhr. »Nur schade, dass die Gäste gerade am Wochenende kommen wollen«, meinte Freke Over, der das ehemalige Betriebsferienheim des Berliner Konsums als »Ferienland Luhme« betreibt. Over verfiel auf die Idee, eine Art Bürgerbus einzurichten. Bei echten Bürgerbussen - in Brandenburg gibt es je einen in Gransee und Belzig - organisieren Vereine mit ehrenamtlichen Fahrern einen Linienverkehr auf Strecken, die die Busunternehmen aufgegeben haben, weil sie sich nicht mehr lohnen. In Rheinsberg wäre es anders. Da sind es 16 Herbergen - vor allem Hotels, Ferienwohnungen und auch ein Reiterhof -, die nun gemeinsam einen Ringbus über die zu Rheinsberg gehörenden Dörfer fahren lassen möchten, und zwar auf der Route der Linien 785 und 788. Die Linienbusse verkehrten bisher gar nicht oder gaben schon Gas, bevor die Züge aus Berlin eintrafen. Heute stellt sich das Projekt »Rheinsberg mobil« vor. Ein Gefährt mit zwölf Plätzen soll ab 9.30 Uhr fünfmal einen Kreis drehen. Richtig losgehen soll es eventuell Himmelfahrt oder Pfingsten. Ein Ticket kostet dann wahrscheinlich ein bis zwei Euro. Over veranschlagt die jährlichen Kosten auf mindestens 30 000 Euro. Vermutlich lassen sich nur 20 bis 30 Prozent der Summe durch den Verkauf der Fahrscheine einspielen. Den Rest müssen zunächst die beteiligten Firmen tragen. 2008 könnte man an staatliche Gelder, zum Beispiel an EU-Mittel herankommen, glaubt der Chef des Ferienlandes Luhme. Schon lange schmiedet er diese Pläne. Doch just seit Freitag fahren die Linienbusse anders, so dass jetzt Anschluss zum Zug besteht. Overs Mitstreiter müssen ihr Vorhaben nun überdenken. Man möchte aber fahren und die Lücken füllen, die weiterhin bestehen. So ist Overs Sohn eine Stunde und zwanzig Minuten unterwegs bis zur Schule, weil der Schulbus enorme Umwege nehmen muss, um alle Jungen und Mädchen abzuholen. Der gebürtige Niedersachse Freke Over saß ab 1995 für die PDS im Berliner Abgeordnet...
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