Vom Glück, ein Sonntagskind zu sein
Warum der Berliner Veteran Gerhard Grote Besuch aus den USA erhielt - eine Reise in schlimmste Vergangenheit
Er ist etwas aufgeregt. Kein Wunder. Besuch von einem Filmteam aus den USA bekommt man schließlich nicht alle Tage. Und nicht jedermann. Die Gäste aus Übersee verspäten sich. Ihr sperriges Gepäck, Kamera nebst dazugehöriger Ausrüstung, wird am Flughafen Tegel vom Zoll gründlich untersucht. Gerhard Grote muss sich noch etwas gedulden und erzählt mir schon mal, worum es geht. DerÖkonomieprofessor wird dem Filmemacher Anthony Giacchino seine Geschichte erzählen, seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg, in den er unfreiwillig, unwillig zog und dessen Grauen ihn zum Antimilitaristen machten.
Der 95-jährige Deutsche und der 48-jährige Amerikaner mit italienischen Wurzeln - die Großeltern stammen aus Sizilien und Abruzzen - verstehen sich auf Anhieb. Nicht nur, weil Giacchino gut Deutsch spricht, in Freiburg und in Leipzig Germanistik und Geschichte studiert hat. Sie eint ein großes, edles Vorhaben. Giacchino will zur 75. Wiederkehr des Ta...
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