Gericht regt Vergleich im BER-Prozess an
Cottbus. Im Prozess wegen Betruges beim Bau des Hauptstadtflughafens BER hat das Landgericht Cottbus ein Gespräch zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung als Option angeregt. Mit einer Absprache könnte das Verfahren verkürzt werden, hieß es am Montag in der Verhandlung. Auch am zweiten Prozesstag schwieg der Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Bauunternehmer vor, zwischen April und Juni 2012 falsche Rechnungen für Rohbauarbeiten am Fluggasterminal gestellt und dadurch der Flughafengesellschaft einen Schaden von annähernd 250 000 Euro verursacht zu haben. Eine Wirtschaftsprüferin sagte als Zeugin, dass bei der Überprüfung von Abschlagsrechnungen 22 Arbeitnehmer aufgefallen seien, die doppelt aufgeführt waren. Diese Mitarbeiter sollen quasi am selben Tag zeitgleich zwei unterschiedliche Bauarbeiten am BER verrichtet haben. Annähernd 4000 doppelt erfasste Arbeitsstunden seien zusammengekommen - im Wert von fast 120 000 Euro. Zudem habe es andere Unstimmigkeiten in den Rechnungen gegeben.
Das Gericht betonte am Montag, dass es aufgrund davon ausgehe, dass die Arbeiten wirklich erledigt worden sind, aber nicht wisse, mit welchem Zeitaufwand. Gegebenenfalls müssten weitere Zeugen vernommen werden. Auch ein Sachverständiger wurde ins Spiel gebracht. Das würde den Prozess aber in die Länge ziehen. Die Richter regten daher eine Absprache an. Möglicherweise könnte so der Komplex doppelte Arbeitsstunden ausgeklammert werden. Die Verhandlung wird am 7. Juni fortgesetzt. dpa/nd
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