- Wirtschaft und Umwelt
- Krise beim Autobauer
Ministerpräsidenten fordern Perspektive für Opel-Beschäftigte
Landeschefs von Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen geben gemeinsame Erklärung zur Zukunft der deutschen Standorte ab
Erfurt. Die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen fordern für die Beschäftigten von Opel »eine verlässliche Perspektive über 2020 hinaus«. Die Regierungschefs Malu Dreyer (SPD), Volker Bouffier (CDU) und Bodo Ramelow (LINKE) riefen Betriebsrat und Unternehmensführung zu einem »konstruktiven Gespräch« auf, wie sie am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Die Tarifpartner sprechen demnach am Montag und Dienstag über den Sanierungsplan für den angeschlagenen Autobauer.
In den betroffenen Bundesländern liegen die drei Werke von Opel: Kaiserslautern, Rüsselsheim und Eisenach. Besonders um letzteres ringt der Opel-Eigentümer PSA mit der Gewerkschaft IG Metall. Die Gewerkschaft fordert, dass dort künftig zwei verschiedene Modelle produziert werden sollen - statt nur einem, wie es die Geschäftsführung in Aussicht stellt.
Opel schreibt seit Jahren Verluste. Deshalb hat die französische PSA-Gruppe, die Opel im Sommer 2017 für 1,3 Milliarden Euro von dem US-Hersteller General Motors übernommen hatte, dem Autobauer und seiner britischen Schwestermarke Vauxhall ein Sparprogramm verordnet. Damit soll der Autobauer bis 2020 wieder profitabel werden.
Als Teil der Sparmaßnahmen will Opel Arbeitsplätze abbauen, wobei die Opel-Führung immer wieder betonte, niemanden betriebsbedingt entlassen zu wollen. Während sie sich schon mit den Gewerkschaften an den ausländischen Standorten einigen konnte, gehen die Diskussionen mit der IG Metall weiter.
Opel und Vauxhall beschäftigten Ende 2017 noch 35.670 Mitarbeiter europaweit, davon mehr als 19.000 in Deutschland. Seitdem sollen zahlreiche Mitarbeiter den Autobauer durch Abfindungen, Altersteilzeit und Vorruhestand verlassen haben. Aktuellere Beschäftigungszahlen wollte ein Sprecher aber nicht mitteilen. AFP/nd
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