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Mörsergranaten auf Israel abgefeuert
Erneute Auseinandersetzungen zwischen israelischer Armee und Palästinensern / Aus Protest gegen geplante Seeblockade soll ein Schiff mit Aktivisten aus Gaza ablegen
Jerusalem. Militante Palästinenser haben nach Angaben der israelischen Armee am Dienstag zahlreiche Mörsergranaten auf den Süden Israels abgefeuert. Insgesamt seien 25 Mörsergranaten auf mehrere Ziele in Israel abgeschossen worden, teilte die Armee mit. Die meisten seien abgefangen worden. Polizeiangaben zufolge landeten mehrere Geschosse auf freien Flächen in Israel, verletzt wurde demnach niemand.
Am Montag war ein Palästinenser durch israelisches Panzerfeuer getötet worden. Nach Angaben der Armee hatte er sich der Grenze zwischen Gazastreifen und Israel »in der Absicht genähert, einen Anschlag zu verüben«. Am Sonntag hatte ein israelischer Panzer bei einem ähnlichen Vorfall den Beobachtungsposten der radikalen Palästinensergruppe Islamischer Dschihad beschossen, nachdem ein Sprengsatz an der Grenze deponiert worden war. Dabei starben drei Palästinenser.
Die Lage an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel ist seit Wochen sehr angespannt. Seit Ende März versammeln sich dort Palästinenser, um gegen die Blockade des Gazastreifens zu demonstrieren. Sie fordern die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge, die bei der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren vertrieben wurden. Bei den Protesten wurden mindestens 121 Palästinenser getötet, mindestens 61 von ihnen am 14. Mai, als anlässlich der Einweihung der US-Botschaft in Jerusalem die Lage eskalierte.
Aus Protest gegen die israelische Seeblockade des Gazastreifens soll von dort am Dienstagvormittag (10.00 Uhr MESZ) ein Schiff ablegen. Nach Angaben des Organisationskomitees der Bewegung »Großer Marsch der Rückkehr« sollen neben der Besatzung Kranke, Studenten und Arbeitslose an Bord sein. Das Ziel des Schiffes wurde nicht genannt.
Nach Angaben der Organisatoren handelt es sich um eine Premiere. Die Initiative findet zudem am Jahrestag des Angriffs auf das Hauptschiff einer Hilfsflotte statt, die vor acht Jahren die Seeblockade überwinden und Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen bringen sollte. Die israelische Armee stürmte damals die »Mavi Marmara«. Bei dem Angriff im Jahr 2010 wurden zehn türkische Aktivisten getötet.
Israel hat mit dem Bau einer Seebarriere zum Gazastreifen begonnen. Das Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, die »neue und unüberwindbare« Barriere auf der Höhe des Sikim-Strandes wenige Kilometer nördlich des Gazastreifens sei eine Art Wellenbrecher mit Stacheldrahtaufsatz. Das Hindernis, das ein Eindringen nach Israel vom Gazastreifen aus verhindern soll, soll Ende des Jahres fertiggestellt sein. AFP/nd
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